Unsere Geschichte
Die Familie Röper-Bolte kann mit Stolz auf eine Hofgeschichte im schönen Kreis Soest aus 4 Jahrhunderten zurückblicken. Der Hof wird seit 1726 in Anröchte von der Familie Röper, genannt Bolte bewirtschaftet. Der Hofname hat sich in den 4 Jahrhunderten bis heute nicht geändert.
Der erste nachweisliche Bewohner der Hofstelle war laut Schatzungsliste von 1682 des Herzogtums Westfalen, Wilhelm Halberschmidt, er verstarb am 29.03.1668.
Der nächste Colon des Hofes wird Hermann Bolte, welcher um 1620 in Mellrich geboren ist. Hermann Bolte war von Beruf Weinbrenner, dies ist in den Akten StAM. Ab 1660 nachzuweisen. 1663 wurde er Kirchenprovisor der St. Pankratius Kirche zu Anröchte.
Jeder Pfarrei oder jedem Kirchspiel standen ein bis drei Kirchenprovisoren zu, die in der Regel für die Kirchenrechnungen zu sorgen hatten. Wer für das Jahr die Verwaltung hatte, musste nach Jahresende vor dem Pfarrer und den übrigen Provisoren und dem Vertreter Kürkölns Rechnung ablegen.
Der Vater Hermann Bolte verstarb am 22.20.1668.
Die Witwe Elske Luther heiratete in zweiter Ehe am 14.01.1669 in Anröchte, Heinrich Bolte (geboren um 1625 in Mellrich).
Heinrich Bolte kam in Zahlungsschwierigkeiten und lieh sich von der Kirche im Jahre 1676 eine Obligation in Höhe von 10 Thalern, hierfür musste er jährlich auf Martini 18 Groschen an Zinsen zahlen.
Elske Luther verstarb am 31.12.1687 in Anröchte. Der Todestag von Heinrich Bolte ist in Anröchte nicht verzeichnet.
Nach dem siebenjährigen Krieg 1764 wurde in Anröchte zum Schutz der Bewohner des Ortes der Männerschützenverein neu gegründet. Im Gründungsbuch des MSV, das heute noch vorhanden uns benutzt wird, ist Johann Heinrich Röper gt. Bolte auf der ersten Seite der Gründungsmitglieder eingetragen.
Der Boltenhof musste an das Herzogtum Westfalen eine sehr hohe Steuersumme einrichten. Mit dem Vermerk „Brandzehrung“ ist der sichere Beweis gegeben, dass Branntwein verzehrt wurde. Johann Heinrich Röper gt. Bolte ist vermutlich der erste Schankwirt und Gastwirt in der Röper Familie in Anröchte. Diese Gastwirtschaft wird noch heute, nach circa 240 Jahren im Familienbesitz der Familie Röper gt. Bolte bewirtschaftet. Hier ist anzumerken, dass schon 1660 auf dem Boltenhof Anisbranntwein gebrannt wurde.
Der Vater verstarb am 16. Februar 1781, die jüngste Tochter war noch kein Jahr alt. Anna Gertrud Göbel heiratete in zweiter Ehe am 19. Mai 1781 in Anröchte Johann Anton Halberschmidt (geboren am 12.11.1747), Sohn von Johann Heinrich Halberschmidt und Anna Clara Kayser. Noch im selben Jahr wurde Johann Anton Halberschmidt gt. Bolte (1781) Mitglied im Männerschützenverein.
Johann Heinrich Röper gt. Bolte (verstorben am 16.02.1781) hat in weiser Voraussicht vor seinem Tode dem Herrn Pastor einen Geldbeutel überreicht, damit seine 6 minderjährigen Kinder ein besseres Leben führen konnten.
Die Witwe Anna Gertrud Göbel verwitwete Röper heiratete am 19.05.1781 in Anröchte in zweiter Ehe Johann Anton Halberschmidt.
Weitere Schatzungslisten vom Herzogtum Westfalen (Stadtarchiv Arnsberg):
-1773 Viehschatz: Bolte zahlte für 3 Pferde, 4 Kühe, 5 Schweine und einen Esel gesamt 2 Rtl. und 19 Groschen. Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Boltenhof, 10 Jahre nach dem siebenjährigen Krieg wieder erholt hat.
-1773 Knechte und Mägde: Bolte zahlte für einen halb Knecht, eine voll Magd und eine halb Magd 21 Groschen.
-1776 Knechte und Mägde: Bolte zahlte für zwei halb Knechte, zwei voll Mägde 1 Rtl.
-1781 Viehschatz: Bolte zahlte für 3 Pferde, 5 Kühe, 6 Schweine, 1 Esel und 1 Geiß gesamt 2 Rtl. und 33 Groschen.
-1781 Knechte und Mägde: Bolte zahlte für zwei halbe Knechte und eine volle Magd 27 Groschen,
1783 Kopfschatz: Bolte zahlte für Mann 24 Groschen, Frau 12 Groschen, 1 Sohn und 1 Tochter 12 Groschen, Knecht 9 Groschen und Magd 9 Groschen. Die Kinder unter 12 Jahre waren nicht steuerpflichtig.
Zu den Abgaben an das Herzogtum Westfalen die Abgaben an den Grund Herrn des Brückenhofes dazu kam jährlich einen Scheffel Messhafer an den Pfarrer, die Abgaben an den Schulfonds und dem Küster. Der Stiefvater verstarb am 18.11.1796, die Mutter Anna Gertrud Göbel am 21.07.1809.
Den Hof erbte der Sohn Franz Josef. Er ist Ackersmann und Schenkwirt. Er heiratete am 21. Mai 1796 in Anröchte vom Wickershof die Anna Elisabeth Büngener (geboren am 1.9.1777), Tochter von Franz Conrad Büngener und Anna Gertrud Schulte.
Der Hofherr Franz Josef Röper-Bolte starb am 8.11.1829, die Gattin überlebt ihn noch 34 Jahre und starb am 30.4.1863.
Den Hof erbte der Sohn Carl Jospeh Röper-Bolte, Gastwirt und Kornhändler. Er heiratete am 06.11.1832 in Anröchte in erster Ehe Elisabeth Kölkenbeck aus Benninghausen. Die Ehefrau verstarb bereits am 03.01.1833 im Kindbett.
Der Witwer Carl Joseph Röper-Bolte heiratete in Anröchte am 14.11.1836 in zweiter Ehe Anna Maria Sofia Elisabeth Brinkmann, geboren am 15.03.1813 in Bettinghausen.
Carl Joseph Röper gt. Bolte verstarb am 25.12.1864, seine zweite Ehefrau am 22.02.1873.
Der Bruder Ernst Röper-Bolte (geboren am 24.01.1810) übernimmt die Geschäfte des Boltenhofes. Er zahlte ab 1840 die jährliche Abgabe des Messhafers an die St. Pankratius Kirche zu Anröchte.
Nach dem Tode von Ernst Röper gt. Bolte am 16.09.1884 durch Sturz vom Wagen, wird das vierte Kind Franz Wilhelm Theodor Röper Bauer und Ökonom, Sohn Carl Joseph Röper gt. Bolte Besitzer des Boltenhofes.
Er heiratete am 25. November 1876 in Mellrich Maria Anna Grotenherm, geboren am 4. August 1852 in Robringhausen.
Der Boltenhof mit der Gastwirtschaft ist in dieser Zeit mehrmals erweitert und umgebaut worden, was anhand verschiedener Katasterauszüge zu sehen ist.
Die Mutter Maria Anna Grotenherm verstarb schon am 07.10.1894 nach einer Operation im Krankenhaus zu Bochum.
Der Vater und Sohn bewirtschafteten den Hof und die Gaststätte. Viele Vereine haben in der Gastwirtschaft ihre Versammlungen abgehalten.
Der Vater, Franz Wilhelm
Theodor Röper genannt Bolte verstarb am 18.01.1908. Der einzige Sohn Franz tritt das Hoferbe an und wird Besitzer des Boltenhofes. Er heiratete ein Jahr nach dem Tod seines Vaters am 21.04.1909 Ida Henke aus Altenmellrich, geboren am 12.02.1888.
Franz Röper-Bolte ließ den alten Boltenhof abbrechen und errichtete im Jahre 1922 ein neues, großes Wohnhaus mit Gaststätte und Saal, mit Haupteingang zur Teichstraße.
Die Mutter verstarb am 28.11.1961 und der Vater verstarb am 06.11.1965. Der erstgeborene Sohn Franz Josef Röper-Bolte wird Hoferbe und heiratete am 06.02.1946 in Anröchte Elisabeth Joeks (10.01.1915) aus Altengeseke.
Der Vater Franz Josef Röper-Bolte verstarb am 09.12.1949, die Witwe Elisabeth Röper-Bolte heiratete in zweiter Ehe am 08.06.1954 in Anröchte Franz Heiming (geboren am 12.04.1909 in Völlinghausen). In dieser Ehe ist noch ein Sohn, Ernst Andreas geboren worden. Franz Heiming verstarb am 19.02.1975 in Erwitte und Elisabeth Heiming, verwitwete Röper-Bolte, geborene Joeks verstarb in Erwitte am 25.02.1998.
Den Boltenhof übernahm der Sohn aus erster Ehe Franz Josef Röper-Bolte. Er heiratete am 21.02.1972 Marianne Gadau.
Heute betreibt der Sohn Thomas Röper-Bolte mit seinen Eltern die Gastwirtschaft in der 9. Generation.